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Verordnung (EU) 2016/425 für persönliche Schutzausrüstung

Die Richtlinien des neuen Ansatzes (New Approach) / die Verordnungen des neuen Rechtsrahmens (New Legislative Framework)

Made in Europe

EU-Produktrichtlinien, EU-Produktverordnungen = Grundlage für den freien Warenverkehr

Zum Abbau von Handelshemmnissen im EU-Binnenmarkt hat die Europäische Kommission mehr als 20 Produktrichtlinien und -verordnungen erlassen. Dort werden grundlegende Anforderungen (Essential Requirements) an Gesundheit, Sicherheit und Verbraucherschutz gestellt. Es dürfen nur Produkte in Verkehr gebracht werden, die diesen grundlegenden Anforderungen genügen.

Vermutungsprinzip

Vermutungsprinzip

Hält ein Produkt die einschlägigen harmonisierten EU-Normen ein, wird von der Erfüllung der grundlegenden Anforderungen ausgegangen. Ein Hersteller kann auch zu anderen technischen Lösungen greifen, wenn ein gleiches Sicherheitsniveau nachgewiesen wird. Die Erfüllung der grundlegenden Anforderungen wird in einem formellen Konformitätsbewertungsverfahren festgestellt.  

Das CE-Zeichen

Das CE_zeichen
Das CE-Zeichen

Die CE-Kennzeichnung (Conformité Européenne, steht für„Übereinstimmung mit EU-Richtlinien / EU-Verordnungen“) ist eine Kennzeichnung nach EU-Recht für Produkte in Zusammenhang mit der Produktsicherheit. Durch die Anbringung der CE-Kennzeichnung bestätigt der Hersteller, dass das Produkt den produktspezifisch geltenden europäischen Richtlinien oder Verordnungen entspricht. Mit dem CE-Zeichen wird folglich ausgedrückt:

  • Es gibt eine Europäische Richtlinie / europäische Verordnung / nationales Gesetz.
  • Der Hersteller kennt diese Richtlinie / Verordnung / dieses Gesetz.
  • Der Hersteller erklärt, dass das in den Verkehr gebrachte Produkt den grundlegenden Anforderungen (ER Essential Requirements) der zu betrachtenden Richtlinie/n / der Verordnung/en genügt.

Im Augenschutz heißt dies: Der Hersteller oder Inverkehrbringer des Augen- und Gesichtschutzes hat sein Produkt von einer unabhängigen Stelle (bspw bei ECS) prüfen, bewerten und zertifizieren lassen. Nach der Erlaubnis, das CE-Zeichen anzubringen, darf das Produkt im Europäischen Wirtschaftsraum frei gehandelt werden.

Weitere Informationen über das CE-Zeichen, siehe auch: CE-Kennzeichnung bei Wikipedia

Verordnung /EU) 2016/425 für persönliche Schutzausrüstung

Die europäische Verordnung (EU) 2016/425  (PSA-Verordnung) regelt das Herstellen und Inverkehrbringen von persönlicher Schutzausrüstung im Europäischen Wirtschaftraum. Sie gilt für "jede Vorrichtung oder jedes Mittel, das dazu bestimmt ist, von einer Person getragen oder gehalten zu werden, und diese gegen ein oder mehrere Risiken schützen soll, die ihre Gesundheit sowie ihre Sicherheit gefährden" (Auszug aus Artikel 1 Absatz 2 Verordnung). Austauschbare Bestandteile einer PSA, die für eine einwandfreie Funktion unerlässlich sind, werden ebenfalls in der PSA-Verordnung berücksichtigt. Persönliche Schutzausrüstungen dürfen im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) nur in Verkehr gebracht werden, wenn sie die Anforderungen der PSA-Verordnung erfüllen.

Konformitätsbewertung

Jede Art von persönlicher Schutzausrüstung muss einer Konformitätsbewertung unterzogen werden. Dazu unterscheidet die PSA-Verordnung zwischen drei Kategorien. Ab Kategorie-II muss die Konformität mit der Verordnung durch eine notifizierte Stelle bestätigt werden. (für Produkte des Augen- und Gesichtsschutzes ist das bspw ECS, notifizierte Stelle 1883 seit 2007). Die Konformität mit der Verordnung wird u.a. bestätigt, wenn das Produkt den in Europäisch harmonisierten Normen (für Augen- und Gesichtschutz) festgelegten Anforderungen genügt.  Bei komplexen persönlichen Schutzausrüstungen (Kategorie III) sind eine Baumusterprüfung und eine Produktionsüberwachung durch eine notifizierte Stelle durchzuführen. In diesem Fall sind die Inhalte der Zertifizierungsverfahren zur Erlangung der CE-Kennzeichnung bzw. des GS-Zeichens (siehe unten) vergleichbar. Daher wird das GS-Zeichen in diesem Bereich nicht verwendet.

Freiwillige Prüfzeichen

Neben dem gesetzlich vorgeschriebenen CE-Konformitätszeichen und dem freiwilligen, doch immerhin auf dem Produktsicherheitsgesetz (ProdSG) basierenden GS-Zeichen werden eine Reihe von "Prüf- und Qualitätszeichen" für persönliche Schutzausrüstungen, auch für Augen- und Gesichtsschutz angeboten. Leider wird dabei, insbesondere gegenüber außereuropäischen Herstellern kolportiert, dass diese "Prüf- und Qualitätszeichen" einen höheren Stellenwert als das CE-Konformitätszeichen oder das GS-Prüfzeichen besäßen. Diese Aussage ist natürlich falsch!

ECS Prüfzeichen
ECStested Prüfzeichen

ECS hat ein eigenes Prüf- und Qualitätszeichen, das ECStested-Zeichen, geschaffen, dessen Anwendungen jedoch sehr strikt, meist auch restriktiv, an die Umsetzung qualitätssichernder Maßnahmen gekoppelt. Dies sind:

  • für Produkte des Augen- und Gesichtsschutzes ist das ECStested-Zeichen AUSSCHLIESSLICH und IMMER an das GS-Zeichen gekoppelt. Es ist nur für vollständige und verwendungsfertige Augenschutzprodukte zuerkannt. Es wird nur an Hersteller vergeben, die vertraglich einer regelmäßig wiederholten Produktprüfung und Inspektion der Fertigungsstätte zustimmen. Letzteres kann auch unangemeldet stattfinden.
  • für Produkte, welche dem Augen- und Gesichtsschutz nahe sind und mit vergleichbaren Instrumenten geprüft werden. In erster Linie sind hier Abschirmungen von Arbeitsplätzen für Schweiß- oder Laserarbeiten zu nennen, die nicht als persönliche Schutzausrüstung gelten.
  • für Produkte für den Augen- und Gesichtsschutz, die zusätzlich zu den Europäischen Normen nach technisch anerkannten Regeln und weiteren Normen, bspw. nach ANSI, CSA- AS/NZS oder ähnlichem geprüft wurden.
  • für Laserschutzprodukte mit einer Sondereinzelzulassung nach GS-ET-30: Laser-Schutzbrillen und Laser-Justierbrillen für Sonderanwendungen

Insgesamt verfolgt ECS das Ziel, die neben den CE-Konformitätszeichen zuerkannten ECStested-Qualitätszeichen nur für qualitativ sehr hochwertige, zuverlässige und überwachte Produkte zu vergeben. Eine Prüfung, Bewertung und Zertifizierung im ECStested-Programm dokumentiert, dass ein Augen- und Gesichtsschutzprodukt mit festgelegten Anforderungen übereinstimmt. Den Nutzern hilft es, die qualitativ besten Produkte zu wählen.